Hin und wieder treibt es mich ja zurück zu den Wurzeln, wie ich vor Jahren zur Pflanzenfärberei gekommen bin: Anfang September bin ich für die historische Spinnstube am 39. Hirschhorner Ritterfest eingesprungen und habe 2 Tage lang gezeigt, wie früher Garne hergestellt werden mußten.
Besondere Freude hatte ich natürlich am Vorführen des historischen Spinnens von Wolle mit Rocken. Dazu wird ein besonderer Spinnwirtel benötigt, der die notwendige Geschwindigkeit erreicht – was mit modernen Holzspindeln nicht möglich ist. Diese Spinnwirtel – zusammen mit Rocken & auch Kursen zum Lernen dieser besonderen Spinnmethode – gibt es bei der großartigen Katrin Kania von pallia – Mittelalter hautnah.
Mit dieser Technik entsteht ein beeindruckend dünner und gleichzeitig extrem stabiler Faden – etwas völlig anderes als bei modernem Handspinnen. Ich bin immer wieder beeindruckt davon. Es lohnt sich auf jeden Fall, das mal auszuprobieren.
Neben dem Spinnen mit dem Rocken habe ich natürlich auch modernes Handspinnen mit diversen Holzspindeln gezeigt. Besonders gefreut haben mich die vielen Gespräche zu den unterschiedlichen Spindeln, Spinnmethoden und heimischen Woll- und Schafsorten.
Aber Hirschhorn ist mehr als nur die Spinnstube. Hier ein Blick über die Spinnstube hinaus zum Mollenhauer, der erstmals mit in Hirschhorn dabei war und vorgeführt hat, wie früher Holzschalen (Mollen) aus halben Stämmen herausgeschlagen wurden.
Generell gehört Hirschhorn für mich zu den wirklich schönen Mittelaltermärkten: Hier wird mit viel Liebe eine ansprechende Auswahl and Handwerkern ebenso wie Verkaufsständen und Unterhaltung geboten. Man merkt dem Hirschhorner Karnvealsverein an, wieviel Herzblut in dieser Veranstaltung jedes Jahr drin steckt!
Herzlichen Dank dafür!